Vor- und Nachteile: Home-Office oder Büro – was ist besser?

Ist Homeoffice gut oder schlecht? Und wie wird es mit dem mobilen Arbeiten weitergehen? Diese Fragen stellen sich gerade viele Unternehmen. Die Arbeit im Homeoffice ist in den vergangenen Jahren während der Corona-Krise für viele Beschäftigte zur „neuen Normalität“ geworden. Jetzt heißt es vielerorts: zurück an den Arbeitsplatz im Büro! Doch welche Vorteile hat es wirklich, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten?

Wir haben uns beide Seiten der Medaille einmal genauer angeschaut und die wichtigsten Infos in diesem Artikel für Sie zusammengefasst. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, welche Vor- und Nachteile Homeoffice hat, für wen es sich eignet und warum es in der modernen Arbeitswelt immer wichtiger wird.

Wie stehen Ihre Mitarbeitenden zum Thema Home Office?

Die Arbeitswelt ist im Umbruch

Porträt von Elon Musk mit einem Zitat zum Thema Homeoffice bei Tesla

Mit diesen extremen Worten sagte Tesla-Chef Elon Musk dem Homeoffice kürzlich in einer Rundmail an seine Beschäftigten den Kampf an. Auch nach der Pandemie weiter zu Hause arbeiten? Nicht bei Tesla!

Ein ganz anderer Wind weht währenddessen in den Niederlanden: Bereits seit 2015 gibt es dort ein „Recht auf Homeoffice“. Vorausgesetzt, man arbeitet seit mehr als 26 Wochen in einem Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten und es sprechen keine triftigen, betrieblichen Gründe dagegen.

Diese beiden Extreme zeigen deutlich, wie gespalten die Meinungen der Arbeitswelt rund um „New Work“ und Homeoffice momentan sind. Die einen stellen traditionelle Arbeitsweisen immer mehr infrage, führen 4-Tage-Wochen ein und setzen auf mobiles bzw. hybrides Arbeiten – die anderen sind von den Vorteilen von Büroanwesenheit, 40-Stunden-Woche & Co. fest überzeugt.

Auch in Deutschland gibt es inzwischen keine Homeoffice-Pflicht mehr. Viele Unternehmen bieten aber trotzdem weiterhin das mobile Arbeiten im eigenen Zuhause (oder auch von unterwegs aus) an.

Was ist Home-Office? Definition

Bevor wir tiefer ins Thema Homeoffice einsteigen, sollte zuerst einmal kurz definiert werden, was mit dem Begriff konkret gemeint ist. Umgangssprachlich bezeichnet man als „Homeoffice“ meistens das heimische Arbeitszimmer, das von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auch steuerlich geltend gemacht werden kann. Tatsächlich steckt aber eine eigenständige Arbeitsform dahinter, mit der sich Arbeit flexibler organisieren lässt.

Wie ist die rechtliche Lage für Mitarbeiter im Home-Office in Deutschland?

Seit im März 2022 die pandemiebedingte Homeoffice-Pflicht ausgelaufen ist, haben Beschäftigte in Deutschland kein Recht auf Homeoffice. Unternehmen können ihren Angestellten aber freiwillig die Möglichkeit zur Heimarbeit bieten.

Entscheidet sich ein Arbeitgeber, Homeoffice-Möglichkeiten anzubieten, ist er grundsätzlich auch dafür verantwortlich, dass die Angestellten im Homeoffice angemessen ausgestattet sind. Was „angemessen“ konkret bedeutet, ist in der Arbeitsstättenverordnung geregelt.

Grundsätzlich gilt: Arbeitgeber müssten außer Hard- und Software eigentlich auch ergonomische Möbel fürs heimische Arbeitszimmer stellen. Es kann aber individuell vereinbart werden, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren bereits vorhandenen, privat eingerichteten Arbeitsplatz nutzen. Das gilt auch für alle anderen Arbeitsmittel sowie anteilig für Telekommunikations-, Miet- und Betriebskosten im Homeoffice.

Alles rund um die Arbeit im Homeoffice wird normalerweise nicht direkt im Arbeitsvertrag, sondern in einer Zusatzvereinbarung festgehalten. Diese Vereinbarung können Arbeitgeber jederzeit mit einer Ankündigungsfrist widerrufen.

Das sind die Vor- und Nachteile von Home-Office

Kein Pendlerstress am Morgen, kein Lärm im Großraumbüro – Homeoffice kommt mit vielen Vorteilen daher. Doch nicht alles ist beim Arbeiten im eigenen Zuhause eitel Sonnenschein. Was dafür oder dagegen spricht, dass das Homeoffice die Arbeitsweise der Zukunft ist, schauen wir uns im Folgenden einmal genauer an.

Erfahren Sie wie es Ihren Mitarbeitenden im Home Office geht

Vor- und Nachteile Home-Office für Arbeitnehmer

Auf den ersten Blick scheint Homeoffice vor allem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern viele Vorteile zu bieten – von flexibleren Arbeitszeiten über Ruhe und Selbstbestimmung bis hin zu weniger Krankheitstagen.

Das sind einige der wichtigsten Vorteile für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer:

  • ✔️ Mehr Flexibilität: Egal ob Arzttermin, Handwerkerbesuch oder Familienessen – die Arbeit im Homeoffice gibt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Möglichkeit, ihren Tag nach ihren individuellen Bedürfnissen zu strukturieren und Arbeit und Privates zeitlich besser unter einen Hut zu bringen.
  • ✔️ Bessere Work-Life-Balance: Die Flexibilität, die das Arbeiten im Homeoffice bietet, sorgt meistens auch für eine bessere Work-Life-Balance – beispielsweise, weil man durch den Wegfall langer Arbeitswege Zeit gewinnt und sich der Haushalt besser ins Arbeitsleben integrieren lässt.
  • ✔️ Ruhigere Umgebung: Im Büro herrscht oft ein höherer Geräuschpegel, und Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen sorgen für Unterbrechungen im Workflow. Mitarbeitende, die sich zu Hause einen ruhigen Arbeitsplatz einrichten können, arbeiten dort oft konzentrierter.
  • ✔️ Mehr Selbstbestimmung: Die Arbeit im Homeoffice gibt Mitarbeitenden die Möglichkeit, in größerem Maße selbst zu bestimmen, wann sie welche Aufgaben erledigen. Diese Entscheidungen selbst treffen und den Tag individuell strukturieren zu können, erhöht bei vielen Menschen die Zufriedenheit und damit auch die Produktivität.
  • ✔️ Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen, lässt sich oft nicht oder nur schwer mit Büroanwesenheit und festen Arbeitszeiten vereinen. Homeoffice kann dazu beitragen, diese Probleme zu lösen.
  • ✔️ Keine Arbeitswege: Der Weg ins Büro raubt oft nicht nur Zeit, sondern auch Nerven – zumindest, wenn man ihn mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen und dafür deutlich früher aufstehen muss. Im Homeoffice fällt das weg, entsprechend starten Mitarbeitende oft ausgeruhter und konzentrierter in den Tag.
  • ✔️ Eigener Biorhythmus: Einige Menschen sind frühmorgens am produktivsten, andere eher gegen Nachmittag oder Abend. Wer im Homeoffice mit flexiblen Arbeitszeiten ganz nach dem eigenen Biorhythmus arbeiten kann, ist meistens produktiver als zu festen Zeiten im Office.

Auf der anderen Seite bringt die Arbeit in den eigenen vier Wänden auch einige potenzielle Nachteile für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit sich:

  • ❌ Ablenkungen: Auch im Homeoffice sind Mitarbeitende nicht vor Ablenkungen gefeit, beispielsweise durch Mitbewohner, Familienmitglieder oder private Aktivitäten. Wo die Störungen gravierender sind, im Büro oder im Homeoffice, ist individuell verschieden.
  • ❌ Hohes Maß an Selbstdisziplin: Weniger Kontrolle und mehr Eigenverantwortung können zwar motivierend wirken, stellen aber gleichzeitig auch hohe Ansprüche an die Selbstdisziplin, die Mitarbeitende im Homeoffice an den Tag legen müssen.
  • ❌ Weniger soziale Kontakte: Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fühlen sich im Homeoffice einsam und vermissen den direkten Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen. Ob das ein echter Nachteil ist, hängt allerdings von der Persönlichkeit der Beschäftigten und den sozialen Kontakten in der Freizeit ab.
  • ❌ Erschwerte Kommunikation und Zusammenarbeit: Die Abstimmung mit Kolleginnen und Kollegen via E-Mail oder über Kommunikationstools ist in der Regel aufwendiger als ein direkter Austausch vor Ort.
  • ❌ Weniger Wir-Gefühl: Fehlen der regelmäßige Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen sowie private Gespräche, kann sich das negativ auf das Wir-Gefühl im Team auswirken.
  • ❌ Möglicher Karrierekiller: Obwohl im Homeoffice die gleichen Aufgaben erledigt werden wie an einem Büroarbeitsplatz, wird die Arbeit zu Hause von einigen Kolleginnen und Kollegen oder Vorgesetzten weniger wahrgenommen. Das kann sich negativ auf die Karrierechancen der Heimarbeitenden auswirken: Sie könnten im schlimmsten Fall gegenüber vor Ort arbeitenden Kolleginnen und Kollegen den Kürzeren ziehen – obwohl sie bessere Arbeit leisten.
  • ❌ Keine klaren Grenzen: Die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben verschwimmen im Homeoffice leichter, sowohl räumlich als auch zeitlich. Einigen Beschäftigten fällt es deshalb im Homeoffice langfristig schwerer, sich gedanklich von der Arbeit zu lösen und nach Feierabend richtig abzuschalten.

Vor- und Nachteile von Homeoffice aus Sicht von Arbeitnehmenden

Vor- und Nachteile für Arbeitgeber

Doch auch für Arbeitgeber gibt es einige überzeugende Argumente, die dafür sprechen, Mitarbeitenden die Möglichkeit für Homeoffice zu bieten.

Konkret können Unternehmen von folgenden Vorteilen profitieren:

  • ✔️ Weniger Ausfälle: Wenn Beschäftigte nicht täglich in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind und weniger direkten Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen haben, sinkt auch das Risiko für Infektionen. Außerdem ist das Stresslevel zu Hause in der Regel erheblich niedriger, was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass Arbeitnehmende überhaupt erst krank werden. Unter dem Strich fallen Angestellte deshalb im Homeoffice seltener krankheitsbedingt aus.
  • ✔️ Vorteil im „War for Talents“: Die Option auf Homeoffice ist ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Jobsuche geworden. Gerade junge Menschen möchten darauf nicht mehr verzichten. Unternehmen, die nach außen kommunizieren, dass sie Homeoffice ermöglichen, finden deshalb deutlich leichter neue Talente. Außerdem können Fachkräfte leichter rekrutiert werden, wenn sie für einen Job nicht zwangsläufig umziehen müssen.
  • ✔️ Positives Arbeitsklima: Die Mitarbeitenden selbst entscheiden zu lassen, ob sie zu Hause oder im Büro arbeiten möchten, zeigt Wertschätzung und Vertrauen – zwei Dinge, die für ein positives Arbeitsklima entscheidend sind.
  • ✔️ Weniger Kosten: Wenn Mitarbeitende komplett im Homeoffice sind oder sich tageweise mit Kolleginnen und Kollegen einen Schreibtisch teilen, kann die (oft teure) Bürofläche reduziert werden. Außerdem fallen weniger Nebenkosten an, wenn weniger Beschäftigte im Büro Strom oder Wasser verbrauchen.
  • ✔️ Erhöhte Produktivität: Am Arbeitsplatz im eigenen Zuhause gibt es keine Unterbrechungen durch Kolleginnen oder Kollegen und die Mitarbeitenden sind ausgeruhter, weil sie weniger pendeln müssen. Zudem können sie ihre Arbeitszeit besser an ihren eigenen Biorhythmus anpassen. Dadurch arbeiten sie im Homeoffice oft konzentrierter und sind tendenziell leistungsfähiger.
  • ✔️ Positives Image: Unternehmen, die Homeoffice ermöglichen, signalisieren, dass sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vertrauen. Außerdem spricht es für Modernität und Flexibilität. All das sind Dinge, die es braucht, um sich ein positives Image aufzubauen.
  • ✔️ Zufriedenere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Homeoffice bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Flexibilität, weniger Stress und eine bessere Work-Life-Balance. All das trägt dazu bei, dass sie insgesamt zufriedener sind, motivierter an die Arbeit gehen und länger im Unternehmen bleiben.

Gleichzeitig sind Firmen aber auch mit einigen Herausforderungen konfrontiert, wenn sie ihre Beschäftigten von zu Hause aus arbeiten lassen:

  • ❌ Datensicherheit: Im Homeoffice das gleiche Level an IT-Sicherheit und Datenschutz zu gewährleisten wie im Büro, kann für Unternehmen zusätzlichen Aufwand bedeuten.
  • ❌ Erschwerte Führung: Für Führungskräfte bedeuten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Homeoffice arbeiten, immer einen erhöhten Koordinations- und Kommunikationsaufwand. Teams zu koordinieren, die an verschiedenen Orten und möglicherweise auch mit unterschiedlicher Zeiteinteilung arbeiten, ist schwieriger, als mal eben am Nachbarschreibtisch vorbeizuschauen, wenn man etwas benötigt.
  • ❌ Ungleiche Voraussetzungen: Nicht alle Mitarbeitenden haben in ihrem Zuhause die gleichen (technischen) Voraussetzungen. Nicht alle Beschäftigten haben beispielsweise die Möglichkeit, zu Hause einen abgetrennten, störungsfreien Arbeitsplatz einzurichten. So sind einige im Homeoffice mehr Ablenkungen ausgesetzt als andere und die Produktivität kann entsprechend schwanken.
  • ❌ Geringere Identifikation: Fehlt der tägliche, direkte Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, kann das schnell auch dazu führen, dass der berühmte Teamspirit verlorengeht. In der Folge identifizieren sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die komplett im Homeoffice arbeiten, oft weniger stark mit dem Unternehmen.
  • ❌ Weniger Kontrolle: Homeoffice erfordert in den Köpfen vieler Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Chefs und Chefinnen ein Umdenken – weg von der Anwesenheit als Indikator für Produktivität und hin zu einem Fokus auf Ergebnisse. Das kann eine echte Herausforderung sein.
  • ❌ Fehlende Sichtbarkeit: Die Arbeitsleistung ist im Homeoffice weniger sichtbar, was dazu führen kann, dass gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Führungskräften weniger wahrgenommen werden. Entsprechend kann es schwerer fallen, fundiert zu entscheiden, wer beispielsweise Karrierechancen erhalten soll.

Vor- und Nachteile von Homeoffice aus Sicht von Arbeitgebern

Die Arbeit im Büro als Lösung aller Home-Office-Probleme?

Schaut man sich diese Liste der Vor- und Nachteile von Homeoffice an, wird klar: Die Arbeit in den eigenen vier Wänden ist zwar eine wirkungsvolle Antwort auf viele aktuelle Veränderungen in der Arbeitswelt, wie den Fachkräftemangel, das zunehmende Bedürfnis nach Flexibilisierung und neue technische Möglichkeiten – trotzdem kommt es, genauso wie die ausnahmslose Büroanwesenheit, mit einigen echten Herausforderungen daher. Viele sehen eine (teilweise) Rückkehr ins Büro als Möglichkeit, diese Herausforderungen zu meistern.

Denn New Work hin oder her – manche Menschen können einfach nicht im Homeoffice arbeiten. Entweder, weil ihre Tätigkeit es nicht erlaubt oder weil ihnen der Selbstantrieb oder die sozialen Kontakte mit den Kolleginnen und Kollegen fehlen. Unproduktivität und Unzufriedenheit sind dann die Folge. Die Lösung: zurück ins Büro – entweder komplett oder wenigstens zeitweise.

Vor- und Nachteile von Präsenzarbeit

Wer zum Arbeiten ins Büro fährt, findet dort in der Regel einen besser ausgestatteten Arbeitsplatz vor, kann sich wieder häufiger und einfacher mit den Kolleginnen und Kollegen austauschen und überwindet in einer produktiven Büroatmosphäre auch leichter den inneren Schweinehund und das berüchtigte Mittagstief.

Das Büro erfüllt also zwei wichtige Funktionen, die das Homeoffice nicht (oder nur bedingt) bieten kann: direkten, kreativen Austausch und eine produktive Arbeitsumgebung.

Zwei Honestly Mitarbeiter sitzen gemeinsam am Schreibtisch und arbeiten zusammen kreativ an einem Projekt

Gleichzeitig hat aber – entgegen der Meinung von Elon Musk – auch die Büroarbeit nicht nur Sonnenseiten: Beschäftigte verlieren Zeit beim Pendeln, sind oft weniger ausgeruht und besonders in Großraumbüros vielfältigen Ablenkungen ausgesetzt. Außerdem bietet das Büro immer auch verstärkt Potenzial für zwischenmenschliche Konflikte.

All das deutet darauf hin, dass weder die eine, noch die andere Arbeitsform am Ende dieses Artikels als klarer Sieger vom Platz gehen wird. Das unterstreichen auch zahlreiche Studien aus den letzten drei bis fünf Jahren. Einige davon schauen wir uns genauer an.

? Übrigens: Mehr darüber, welche Chancen und Herausforderungen die Rückkehr ins Büro mit sich bringt, lesen Sie auf unserem Blog. In dem Artikel finden Sie außerdem 6 Tipps, mit denen Sie Ihre Mitarbeitenden erfolgreich zurück ins Büro bringen.

Vor- und Nachteile von Büroarbeit

Zahlen, Daten & Fakten zur Arbeit im Home-Office

Homeoffice ist erst mit dem Coronavirus zu einem wirklich großen Thema geworden. 2018 lag in Deutschland laut Eurostat der Anteil der Beschäftigten, die normalerweise von zu Hause aus arbeiten, noch bei fünf Prozent, in Italien sogar nur bei 3,6 Prozent. Lediglich in den EU-Ländern im Norden war die Arbeit im Homeoffice auch zu diesem Zeitpunkt schon etwas weiter verbreitet: In den Niederlanden arbeiteten 2018 14 Prozent der Beschäftigten regelmäßig in den eigenen vier Wänden, in Finnland waren es 13,3 Prozent.

Für das Jahr 2021 sieht die Lage dagegen schon deutlich anders aus. Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) zufolge, haben seither so viele Menschen wie noch nie von zu Hause gearbeitet:

24 % aller deutschen Erwerbstätigen waren 2021 zumindest gelegentlich im Homeoffice, davon 10 % sogar täglich. Quelle: Destatis.

Im Jahr 2019 lag der Anteil der Erwerbstätigen in Deutschland, die mindestens gelegentlich im Homeoffice arbeiten, noch bei 12,9 Prozent. Täglich oder mindestens die Hälfte der Zeit waren es 5,5 Prozent (Quelle: Destatis, 2019).

Verglichen mit anderen Staaten lag Deutschland 2021 leicht über dem EU-Durchschnitt von 24,2 Prozent. Spitzenreiter bleibt Destatis zufolge weiterhin die Niederlande mit 54 Prozent, Schweden folgt mit 46,5 Prozent und in Luxemburg lag der Homeoffice-Anteil im vergangenen Jahr bei 45,4 Prozent – jeweils bezogen auf Beschäftigte, die zumindest einen Teil ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen.

Es kommt auf die Branche an

Interessant ist, dass die Homeoffice-Nutzung in Deutschland laut Destatis von Branche zu Branche stark variiert: Im Bereich IT-Dienstleistungen arbeiteten 2021 gut drei Viertel (75,9 %) der abhängig Beschäftigten von zu Hause aus. In der Führungsebene von Unternehmen waren es 71,3 Prozent, bei Versicherungen liegt der Anteil bei 66,2 Prozent und in der Forschung und Entwicklung sind 60 Prozent der abhängigen Beschäftigten im Homeoffice.

In anderen Branchen dagegen blieb die Arbeit im Homeoffice auch während der Pandemie eine Ausnahme: Im Gesundheitswesen übten 2021 mit 5,4 Prozent anteilig die wenigsten Beschäftigten ihre Arbeit im Homeoffice aus, dicht gefolgt von Bau- und Ausbaugewerbe und Einzelhandel (je 8 %).

Auch spannend: Zwischen den Geschlechtern zeigen sich kaum Unterschiede in der Homeoffice-Nutzung. Der Anteil der Männer und Frauen, die re­gelmäßig von zu Hause arbeiten, lag 2019 jeweils bei 5,5 Prozent. Männer (8,5 %) nutzten nur etwas häufiger als Frauen (6,1 %) die Möglichkeit, manchmal von zu Hause zu arbeiten.

Große Unterschiede gab es allerdings zwischen Selbstständigen mit Beschäftigten (37,2 %), Solo-Selbstständigen (49,3 %) und abhängig Beschäftigten (9,6 %).

Was wünschen sich die Arbeitnehmer?

Es gibt auch viele Studien, die sich mit der Arbeitnehmerperspektive zum Thema Homeoffice auseinandersetzen – eine davon ist die Konstanzer Homeoffice-Studie, eine groß angelegte, repräsentative Langzeitstudie. Diese zeigt unter anderem:

  • Der Wunsch nach Homeoffice ist unter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern jeden Alters seit Beginn der Pandemie stabil hoch. Am stärksten ist er bei Menschen zwischen 36 und 50 Jahren.
  • Jeder Sechste aus der jüngeren Generation (18-35 Jahre) würde sogar weniger Gehalt in Kauf nehmen, wenn dafür die Möglichkeit zum Homeoffice erhalten bleibt.
  • Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (82 %) nehmen die Produktivität im Homeoffice und Büro als gleichbleibend wahr.
  • Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten (68 %) wünscht sich hybrides Arbeiten. Im Schnitt wünschen sich die Beschäftigten 2,86 Tage Homeoffice pro Woche.

Visuelle Gegenüberstellung von Office vs Homeoffice; zwei Frauen Rücken an Rücken; Office links, Homeoffice rechts

Die Studie zeigt auch: Die Zeit, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sparen, wenn sie nicht ins Büro pendeln müssen, ist tatsächlich der wichtigste Vorteil, den das Homeoffice aus ihrer Sicht bietet – dicht gefolgt von der flexiblen Verfügbarkeit über die eigene Arbeitszeit und Ruhe. Auf der anderen Seite schätzen Beschäftigte im Büro den sozialen Austausch und die Begegnungen, die direkte Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen und die bessere Trennung zwischen Arbeit und Privatleben.

82 % der Arbeitnehmenden nehmen die Produktivität im Homeoffice als gleichbleibend wahr. Konstanzer Homeoffice-Studie

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die Studie „Homeoffice Experience 2.0“ des Fraunhofer IAO: Die Möglichkeit auf Kommunikation, Kollaboration und Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen sowie die Chance, sich informell auszutauschen, sind die häufigsten Gründe für eine Rückkehr ins Büro.

Arbeitspsychologen der Universität Leipzig haben außerdem herausgefunden: Für viele ist Homeoffice in der Pandemie zur neuen Normalität geworden. Wer wie gut damit klarkommt, ist aber tatsächlich stark von der jeweiligen Persönlichkeit abhängig. Gewissenhafte und eher introvertierte Menschen kamen im Homeoffice besser klar als extrovertierte Personen.

Was bedeutet das für die Zukunft der Arbeit?

All das zeigt eines ganz deutlich: Die Arbeitswelt verändert sich aktuell stark und das erfordert nicht nur für die Dauer der Pandemie ein Umdenken. Flexibilität wird immer wichtiger, besonders für die jüngere Generation, die die Zukunft der Arbeitswelt maßgeblich bestimmt. Gleichzeitig werden sich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit der (teilweisen) Rückkehr in die Büros nach der Homeoffice-Pflicht aber auch bewusst, wie wichtig der direkte, persönliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ist.

Mittlerweile ist wissenschaftlich belegt, dass nicht jeder und jede von Homeoffice profitiert, sondern es von der Art des Berufs und den Aufgaben sowie persönlichen Präferenzen und Veranlagungen abhängt, ob Menschen im Homeoffice gut arbeiten können.

Unter dem Strich deutet das alles darauf hin, dass die Zukunft der Arbeit hybrid sein wird – und es auf einen individuell gestaltbaren Mittelweg zwischen Neu und Alt, zwischen 100 Prozent Homeoffice und Büroanwesenheit, hinausläuft.

Jeder Sechste zwischen 18 und 35 würde weniger Gehalt in Kauf nehmen, wenn es dafür die Möglichkeit zum Homeoffice gibt. Konstanzer Homeoffice-Studie

Home-Office vs. Office bei Honestly

Auch wir bei Honestly setzen auf ein hybrides Modell: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können frei entscheiden, ob sie zu Hause oder im Büro arbeiten möchten – auch gerne mal spontan, je nach Tagesform.

Trotzdem verschwinden nicht alle einfach im Homeoffice:

Die meisten Mitarbeitenden bei Honestly kommen gerne ins Büro, viele sind mindestens zwei Tage pro Woche da, einige sogar täglich – und das, obwohl sie auch daheim arbeiten könnten. _ Mateo Freudenthal, Gründer und Geschäftsführer von Honestly_

Das Geheimnis: Wir bei Honestly gestalten die Arbeit im Büro bewusst so, dass sie für die Mitarbeitenden einen Mehrwert bietet und attraktiv ist. Spezielle „Office Days“ laden mit besonderen Lunch-Angeboten und Get-togethers zum Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen ein – und machen das Honestly-Office zu einem echten „Asset“ für die Mitarbeitenden.

Fazit: Home-Office, gut oder schlecht?

Die Frage, ob Homeoffice nun gut oder schlecht ist, lässt sich nicht abschließend beantworten. Die Skepsis gegenüber Homeoffice ist nicht ganz unbegründet und die Risiken sollten nicht unterschätzt werden. Dasselbe gilt allerdings auch für die Arbeit im Büro. Unter dem Strich ist oft ein Mittelweg die beste Lösung. So lassen sich die Vorteile von Homeoffice ausnutzen und die Nachteile auf ein Minimum reduzieren.

Komplett auf Anwesenheit zu setzen, ist heute nicht länger zeitgemäß. Die Realität macht New-Work-Ansätze notwendig, die auch die Möglichkeit zur Remote-Arbeit beinhalten. Die Arbeitswelt befindet sich aktuell im Wandel und Remote-Arbeit zu ermöglichen, ist vorteilhaft und heutzutage beinahe unerlässlich für Unternehmen – allerdings nur, solange die Unternehmenskultur nicht darunter leidet.

Office vs. Home-Office – FAQ

Welche Vorteile hat die Arbeit im Home-Office?

Einige der wichtigsten Vorteile von Homeoffice sind der fehlende Arbeitsweg, Flexibilität bei der Zeiteinteilung, Ruhe zum Arbeiten und mehr Zeit für Freunde und Familie sowie eine bessere Work-Life-Balance. Unternehmen können durch Homeoffice außerdem Kosten sparen.

Welche Nachteile kann das Home-Office haben?

Die Arbeit im Homeoffice erschwert unter anderem die Zusammenarbeit und Kommunikation und reduziert die sozialen Kontakte. Außerdem verschwimmt im Homeoffice die Grenze zwischen Privat- und Berufsleben schneller. Für Unternehmen bedeutet Homeoffice außerdem erhöhte Anforderungen an die Datensicherheit und mehr Aufwand bei der Mitarbeiterführung.

Welche Vorteile hat die Arbeit im Büro?

Präsenzarbeit grenzt Arbeit und Privatleben klarer voneinander ab und bietet oft einen besser ausgestatteten Arbeitsplatz, mehr sozialen Austausch, Begegnungen sowie die Möglichkeit zur direkten Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen.

Was bedeutet Home-Office für den Arbeitgeber?

Homeoffice bedeutet für den Arbeitgeber auf der einen Seite einen erhöhten Planungsaufwand und Vertrauen in die Selbstorganisation sowie das Engagement der Mitarbeitenden. Auf der anderen Seite bietet es Potenzial für zufriedenere Mitarbeitende, die dem Unternehmen länger treu bleiben, und erleichtert den Rekrutierungsprozess.

Wie stehen Ihre Mitarbeitenden zum Thema Home Office?

DAS KÖNNTE IHNEN AUCH GEFALLEN