Mitarbeitermotivation durch Arbeitsplatzdesign
Die Arbeitsplatzgestaltung ist ein oftmals unterschätzter Motivationsfaktor. Um Mitarbeiter zu motivieren, wenden viele Arbeitgeber unterschiedlichste Methoden an: Von täglichen „Guten Morgen-Gesprächen“, über Pizzagutscheine bis hin zu persönlichen Auszeichnungen, die im Unternehmen ausgehängt werden. Doch viele Arbeitgeber bewerten den Einfluss der Arbeitsplatzgestaltung auf die Mitarbeiter gering. In diesem Beitrag erklären wir, was Motivation eigentlich bedeutet, warum ein sauberer Arbeitsplatz Ihre Mitarbeiter produktiver macht und welche anderen Faktoren es zur Mitarbeitermotivation es gibt. Möchten Sie mehr zu diesem Thema erfahren? Employee Engagement eBook herunterladen!
Motivation – Was ist das eigentlich?
Motivation bedeutet generell, dass der Wille einer Person vorhanden ist, ein Ziel zu erreichen. Auf ein Unternehmen und die zugehörigen Angestellten bezogen, bedeutet Motivation langfristig mehr Erfolg, denn motivierte Mitarbeiter arbeiten produktiver und effektiver. Können Mitarbeiter in eigener Verantwortung arbeiten, so haben sie insgesamt mehr Freude an der Arbeit und sind engagierter. Sie arbeiten lösungsorientiert und bieten so dem Unternehmen einen echten Mehrwert. Um Ihre Mitarbeiter anspornen zu können, gilt es die drei Eckpfeiler der Mitarbeitermotivation zu beachten:
1. Anerkennung
Zum einen müssen Mitarbeiterleistungen regelmäßig anerkannt werden, damit bei ihnen nicht das Gefühl aufkommt, dass ihre Arbeit nicht wertgeschätzt wird. Mitarbeiter sollten also regelmäßig Lob hören, um sicher zu sein, dass sie Ihre Arbeit gut und richtig machen, um weiterhin eine konstant gute Leistung zu erbringen. Und auch, wenn das Feedback einmal negativ ausfällt, dann gilt es für den Vorgesetzten, klare Verbesserungsmaßnahmen mit dem Angestellten zu besprechen und diese anschließend auch anzuerkennen, sobald der Mitarbeiter diese umsetzen konnte.
2. Bezahlung
Weiter bleiben Mitarbeiter durch eine gute Bezahlung motiviert. Das Gehalt ist allerdings nur bedingt motivierend, da dieser Einflussfaktor ein extrinsischer Anreiz ist. Extrinsische Motivation entsteht also durch Belohnungen von ‚außen‘ und ist deshalb nur zeitlich begrenzt anhaltend. Solche Belohnungen können zum Beispiel eine Gehaltserhöhung, ein Firmenwagen oder Gutscheine sein. Diese Anreize fördern zwar für eine bestimmte Zeit die Motivation, sobald allerdings die Gewöhnung an beispielsweise das Gehalt eingetreten ist, lässt die Motivation wieder nach. Das Gehalt sollte allerdings trotzdem angemessen sein, da sich eine schlechte Bezahlung negativ auf die Motivation auswirkt – und das dauerhaft.
3. Betriebsklima
Um Mitarbeiter langfristig motiviert zu halten, gilt es für Vorgesetzte also, ihren Angestellten intrinsische Anreize zu bieten. Der wichtigste Schritt dazu ist, ein gutes Betriebsklima zu schaffen. Denn intrinsische Motivation kommt von ‚innen‘ heraus, sodass Mitarbeiter sich selbst motivieren. So müssen Führungskräfte dafür sorgen, dass eine vertrauensvolle Basis zwischen Angestellten und sich selbst geschaffen wird, in der beide Parteien offen sprechen können und fair miteinander umgegangen wird. Konflikte im Unternehmen sollten vermieden oder zumindest schnell aus der Welt geschafft werden, um eine positive Arbeitsatmosphäre sicherzustellen. Ein wunderbares Instrument zur Besserung des Betriebsklimas ist das 360-Grad-Feedback.
Arbeitsumfeld als Motivation
Damit Mitarbeiter langfristig motiviert und effektiv bleiben, müssen sie sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. Dazu müssen Ordnung und Sauberkeit im Büro nicht nur in irgendeinem Regelwerk verschriftlicht, sondern gelebt werden. Es muss ein Teil der Unternehmenskultur werden. Dabei gilt es seitens der Geschäftsführung, als gutes Beispiel voranzugehen. Zudem ist es wichtig, dass geeignete Arbeitsplatzgegebenheiten geschaffen sind, um alle Angestellten nachhaltig gesund zu halten.
Sauberkeit
Damit Angestellte sich in der Firma wohlfühlen, sollten gerade die Gemeinschaftsräume wie die Sanitärräume, die Küche und der Aufenthaltsraum immer sauber und aufgeräumt sein. Neben den Toiletten sammeln sich auch gerade in der Küche an verschiedensten Gegenständen viele Bakterien an, wenn diese nicht regelmäßig gereinigt werden. Dazu gehören zum Beispiel die Mikrowelle, der Kühlschrank und nicht richtig gesäubertes Geschirr. Da sich Bakterien im Nu vermehren und ausbreiten können und diese zu Krankheiten unter der Belegschaft führen können, muss also immer auf Sauberkeit geachtet werden. Die effektivste Lösung für ein Unternehmen ist es, eine professionelle Reinigungskraft zu organisieren, die regelmäßig die Büroräume putzt. Da auch die Computermaus und -tastatur mit zu den verkeimtesten Gegenständen in einer Firma gehören, sollten von der Geschäftsführung drei Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit alle Angestellten ihren Arbeitsplatz selbstständig sauber halten können:
- Desinfektionsspray
- Mikrofasertücher
- Papiertücher
Um den Zustand von Sanitärräumen, Gemeinschaftsräumen oder der Küche messen zu können bieten sich auch stationäre Feedback-Terminals an.
Ordnung
Bevor jedoch sauber gemacht werden kann, muss der Platz aufgeräumt werden. Dies sollte regelmäßig getan werden, damit sich nicht zu viel Papierkram ansammelt und der Überblick verloren geht. Im Gegensatz zum Putzen kann das aber niemandem abgenommen werden. Hier ist jeder für seinen eigenen Arbeitsplatz verantwortlich. Die beste Vorgehensweise dabei ist, zunächst alle Papiere auf dem Schreibtisch einzeln anzusehen. Veraltete Notizen werden weggeschmissen, bereits bearbeitete Dokumente werden abgeheftet und aktuelle To Do’s sollten ordentlich sortiert werden. Am besten ist es, ein geeignetes Ablagesystem auf dem Schreibtisch zu haben, damit alle Zettel immer gleich abgelegt werden können und kein Chaos auf dem Schreibtisch entsteht. Intelligente Ablagesysteme können dann sinnvoll beschriftet werden, sodass alles auf den ersten Blick gefunden wird. An einem ordentlichen Arbeitsplatz, an dem keine lästigen Suchaufgaben anfallen, macht die Arbeit auch gleich viel mehr Spaß und effektiver kann obendrein auch gearbeitet werden, da Arbeitsprozesse nicht unterbrochen werden müssen. Viel wichtiger noch als das Aufräumen an sich, ist das Bewusstsein der Mitarbeiter zu erreichen und aufzuzeigen, dass die richtige Arbeitsplatzgestaltung die eigene Motivation steigern kann und erhebliche Auswirkungen auf Konzentration und Produktivität hat.
Ergonomie
Um Mitarbeiter langfristig gesund zu halten, ist es neben der Sauberkeit auch wichtig, dass angemessene physische Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz gegeben sind. Hierbei gilt es, einen ergonomischen Arbeitsplatz zu schaffen. Rückenleiden können durch einen geeigneten Bürostuhl vermieden werden. Der Monitor muss mindestens 22 Zoll groß sein, damit es nicht zu Augenproblemen kommt. Und auch die geeignete Beleuchtung im Büro spielt eine große Rolle für einen ergonomischen Arbeitsplatz. Werden diese Aspekte bei der Einrichtung beachtet, können längere Krankenausfälle durch physische Leiden der Mitarbeiter verhindert werden. Zudem würden körperliche Beschwerden die Leistungsfähigkeit und somit die Motivation der Mitarbeiter beeinträchtigen.
Einen guten Überblick über die perfekte Arbeitsplatzgestaltung aus ergonomischer Sicht bietet diese Infografik:
Weitere intrinsische Motivationsfaktoren
Zu einem guten Arbeitsklima gehören neben einem vertrauensvollen, offenen Management und der richtigen Arbeitsplatzgestaltung auch folgende Anreize:
Angemessene Arbeitsbelastung
Für Mitarbeiter ist es wichtig, dass sie den Wert ihrer Arbeit erkennen. Dazu müssen sie nach ihren Fähigkeiten den entsprechenden Aufgaben zugeteilt werden. Andernfalls wird Überforderung bei Angestellten schnell zu Frust führen und Unterforderung bringt Langeweile hervor und wirkt sich negativ auf die Wertschätzung der eigenen Arbeit aus. Beides führt zu Motivationsverlust. Damit kein Gefühl von Hilflosigkeit aufkommt, müssen Mitarbeitern ausreichend Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, um ihre Aufgaben erfüllen zu können.
Weiterentwicklungschancen
Eine geeignete Förderung trägt dazu bei, dass Mitarbeiter ihre Fähigkeiten erweitern können und motiviert bei der Sache bleiben. Lernt der Mitarbeiter ab einem bestimmten Punkt nichts mehr dazu, werden die Arbeitsprozesse monotonisiert. Das würde zu Frustration und Lustlosigkeit führen, was wiederum zur Folge hat, dass die Leistung sinkt. Individuelle Fortbildungsangebote steigern also die Produktivität und erhöhen die Attraktivität des Arbeitgebers.
Aufstiegsmöglichkeiten
Zur Förderung der Mitarbeiter gehört auch, ihnen die Möglichkeit zu bieten, eine andere Position im Unternehmen erreichen zu können, wenn sie sich in ihrem Job nicht mehr weiterentwickeln können. Damit können Angestellte auch langfristig an das Unternehmen gebunden werden, sodass keine hohe Fluktuation innerhalb der Belegschaft entsteht.
Wertesystem
Menschen fühlen sich unter Gleichgesinnten mit ähnlichen Wertevorstellungen wohler (Studie) und das gilt auch für den Arbeitsplatz. So fällt es ihnen leichter, sich für das Arbeiten in einem Unternehmen zu motivieren, welches auf vergleichbare Werte und Normen baut. Um den Angestellten diese Werte und Ziele erfolgreich darzulegen, hilft eine effektive Unternehmenskommunikation.
Fazit
Wie Sie gesehen haben, gibt es viele Wege Ihre Mitarbeiter zu motivieren. Die nachhaltig effektivste Strategie dabei ist, Ihren Mitarbeitern das Gefühl von Wertschätzung zu geben und Ihnen ein positives Arbeitsumfeld zu bieten. Achten Sie auf Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz und stellen Sie eine ergonomische Arbeitseinrichtung bereit, damit Ihre Mitarbeiter langfristig gesund bleiben. Motivieren Sie Ihre Angestellten auch durch ein vertrauensvolles Verhältnis zu Ihnen und gewinnen Sie Ihre Loyalität, denn wer gerne für seinen Arbeitgeber arbeitet verrichtet seine Arbeit motivierter und bleibt dem Unternehmen erhalten.